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Fliesen- und Plattenarbeiten

FLIESEN- UND PLATTENARBEITEN SIND WESENTLICH FÜR DIE GESTALTUNG VON FUNKTIONALEN UND ÄSTHETISCH ANSPRECHENDEN INNEN- UND AUSSENBEREICHEN

FLIESEN- UND PLATTENARBEITEN SIND WESENTLICH FÜR DIE GESTALTUNG VON FUNKTIONALEN UND ÄSTHETISCH ANSPRECHENDEN INNEN- UND AUSSENBEREICHEN

Eine sorgfältige Auswahl der richtigen Materialien ist entscheidend für die Haltbarkeit, die einfache Wartung und die Umweltverträglichkeit der verwendeten Produkte. Durch fachgerechte Verlegung von Fliesen und Platten wird eine lange Lebensdauer gewährleistet und das Risiko von Schäden und Reparaturen verringert. Besonders in Feuchträumen wie Bädern und Küchen sind wasserdichte und rutschfeste Fliesen und Platten von großer Bedeutung.

Fliesen- und Plattenarbeiten: Planung, Ausführung und Pflege

Fliesen- und Plattenarbeiten

Fliesenverlegung

Fliesenverlegung

Präzise Fliesenarbeiten für perfekte Oberflächen.

Die Verlegung von Fliesen und Platten wird im Facility Management in der Regel im Rahmen von Baureparaturarbeiten durchgeführt, kann aber gelegentlich auch bei Neu- und Erweiterungsbauten erforderlich sein. Normalerweise werden solche Arbeiten über Ausschreibungen oder bereits bestehende Zeitverträge an spezialisierte Firmen vergeben, da es selten Handwerker in den Unternehmen gibt, die Fliesen- und Plattenarbeiten ausführen.

Dennoch sollte das Facility Management über grundlegende Kenntnisse in diesem Bereich verfügen, um die Arbeiten fachgerecht beurteilen, ausschreiben und steuern zu können. Dieses Kapitel bietet wichtige Informationen über gängige Verlegeverfahren und die sachgerechte Dokumentation gemäß den Bestimmungen der zuständigen Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen (ATV) und anderer Regelwerke.

Verlegearten

Die folgende Aufzählung enthält alle üblichen Verlegeverfahren zur allgemeinen Kenntnisnahme. Es handelt sich um:

Es handelt sich um:

  • Dickbettverlegung

  • Dünnbettverlegung

  • Butterring-Verfahren

  • Butterring-Floating-Verfahren

  • Fließbettmörtel

  • Fugenmörtel und Klebstoffe

  • Mittelbettverlegung

  • modulare Verlegesysteme

  • Verlegung von Großformaten, Fliesentafeln

  • Verlegung von Fliesen im Außenbereich.

Grenzwerte für Ebenheitsabweichungen aus DIN 18202

Bei den verschiedenen Verlegeverfahren ist es wichtig, Unterschiede im Einsatz von Klebern (z. B. Schnellkleber), in den Verbandsarten, in den Gestaltungsmustern und den Methoden zur Nivellierung der zu verlegenden Flächen zu berücksichtigen.

Des Weiteren sollten die Grenzwerte für Bauabweichungen (Ebenheitsabweichung), wie sie in der DIN 18202 festgelegt sind, beachtet werden. Dieser Hinweis ist besonders wichtig, da die zulässigen Maße für die Ebenheit gefliester Flächen oft unbekannt sind. Für den Auftraggeber ergeben sich hier Anhaltspunkte für mögliche Reklamationen. Falls tatsächlich eine Reklamation erforderlich sein sollte, ist es entscheidend, das entsprechende vorgesehene Messverfahren anzuwenden.

Buttering-Floating-Verfahren

Buttering-Floating-Methode (Bild: Schomburg, Detmold)

Das Buttering-Floating-Verfahren kombiniert die Buttering- und Floating-Verfahren, die hier nicht weiter erläutert werden. Dabei wird ein Dünnbettmörtel verwendet, der sowohl auf den Untergrund als auch auf die Rückseite der Fliesen bzw. Platten aufgetragen wird. Das folgende Bild veranschaulicht dieses Verfahren.

Dickbettverlegung

Dickbettverfahren

Vor einigen Jahren wurden Keramik- und Natursteinbeläge grundsätzlich im sogenannten Dickbettverfahren verlegt. Diese Methode galt als üblicher Standard. Allerdings haben in den letzten Jahren entwickelte hocheffiziente Klebemörtel dazu geführt, dass sich die Dünnbett-Verlegung weitgehend durchgesetzt hat. Das Bild zeigt ein Beispiel für die Wandfliesenverlegung auf Mauerwerk bzw. Beton im Dickbettverfahren.

Fließbettmörtel

Beim Fließbettverfahren verwendet man einen dünnflüssigen und wasserrückhaltenden Mörtel, der aus Zement und Kunstharzdispersion besteht. Dieser Mörtel eignet sich für eine nahezu hohlraumfreie Einbettung der Fliese oder Platte in das Mörtelbett. Dadurch kann sehr dicht gearbeitet werden. Auch ist die Verlegung von Platten im Außenbereich gut möglich, da Fließbetthohlräume unter den Platten praktisch vollständig vermieden werden.

Die auf dem Untergrund beim Verlegen aufgekämmten Stege zerfließen unter dem Gewicht der Fliesen bzw. Platten nach dem Einlegen. Dadurch ist es möglich, kostspieligere Butterring-Floating-Verfahren zu umgehen.

Die Herstellung eines solchen Fließbetts ist recht einfach, da sie bei den marktüblichen Produkten allein durch die Dosierung des Anmachwassers gelingt. Allerdings ist hierbei etwas Erfahrung erforderlich.

Da der Mörtel aufgrund seiner dünnflüssigen Konsistenz selbstnivellierend ist und Fußbodenunebenheiten ausgleicht, können mit dieser Methode auch durchscheinende Belege aus Naturstein verarbeitet werden. Durch das Zerfließen des Mörtels sind keine Zahnungen zu erkennen, die beim Ausstreichen des Mörtels entstehen.

Mittelbettverlegung

Dünn-, Mittel- und Dickbettverfahren (Bild: K & B Natursteine , Dornburg)

Obwohl die bereits erwähnte Dünnbettverlegung sich weitgehend durchgesetzt hat, wird auch alternativ die sogenannte Mittelbett-Methode angewendet. Die Mörteldicke beträgt hierbei zwischen 5 mm und 20 mm und wird am fertig verlegten Bodenbelag gemessen.

Der hauptsächliche Anwendungsfall für die Mittelbett-Methode sind Naturwerksteine. Zur Veranschaulichung des Vergleichs zwischen Dünn-, Mittel- und Dickbettverfahren dient die folgende Darstellung.

Verbandverlegung

Wilder Verband (Bild: Grespania, Castellon)

In älteren Gebäuden sieht man oft quadratische Fliesen, die im Kreuzfugenverband verlegt wurden. Im Privatbereich sind uns vielleicht die Plastik-Fugenkreuze vertraut, die dazu dienen, solche Kreuzfugen korrekt zu gestalten. Mit den Fortschritten in der Herstellung von Fliesen, Platten und Verlegemörteln sind die angebotenen Fliesen und Platten in Form und Design immer vielfältiger geworden.

Diese Vielfalt hat auch zu einer anderen Verlegeart geführt, der Verbandverlegung, bei der die Fugen zwischen den Fliesen oder Platten regelmäßig oder unregelmäßig gegeneinander versetzt sind. Anders als beim Mauerwerk, wo der "Verband" mit der Festigkeit zu tun hat, geht es bei Fliesen und Bodenplatten hauptsächlich um die Gestaltung der Fläche. Es gibt jedoch auch in der Fachliteratur Meinungen, die die Verbandverlegung ablehnen. Diese Ablehnung ist hauptsächlich bei Fußbodenheizungen zu finden, wo Hohllagen ein Problem sein können. Besonders problematisch wird der sogenannte Halbverband angesehen. Allerdings wird dieser Verbandtyp gerne von Bauherren gewählt, da er eine besondere, für das Auge angenehme Ruhe ausstrahlt. Das Risiko von Rissbildungen verringert sich bei abnehmendem Verband (1/3 bzw. ½-Verband). Dennoch empfindet das menschliche Auge die entstehenden treppenstufenförmigen Raster als wenig angenehm.

Für das Auge noch unruhiger, aber bezüglich der Verlegetechnik unkompliziert, ist der sogenannte "wilde Verband". Er wird auch als Bahnenverband bezeichnet, bei dem die Abstände zwischen den Fliesen oder Platten sehr unregelmäßig sind. Bei der Verlegung im wilden Verband lassen sich bei den unterschiedlichen Materialien folgende Unterschiede feststellen:

Belagmaterial

Bemerkung

keramische Fliesen

meist gleich lange Fliesen mit differierenden Breiten (typischerweise 5, 10, 15 und 30 x 60 cm), im wilden Verband verlegt

Naturstein

Platten gleicher Breite mit freien Längen

Zusätzlich zu den erwähnten Verlegearten für keramische Fliesen und Naturstein gibt es noch einen speziellen Verband, der eine Kombination aus rechteckigen und quadratischen Fliesen verwendet. Dieser Verband wird als "römischer Verband" bezeichnet.

Verlegung von Großformaten

Bei den Fliesen- und Bodenbelagsarbeiten zeigt sich ein Trend, bei dem große Platten und Fliesen immer beliebter werden, obwohl sie anspruchsvoller in der Herstellung sind. Gleichzeitig steigt der Anspruch an das äußere Erscheinungsbild solcher Flächen, besonders bei deutschen Bauherren.

Die speziellen Herausforderungen und normativen Vorgaben für die Verlegung großer Formate können von Fachbetrieben gemeistert werden. Als Facility Manager ist es wichtig, sich über diese Herausforderungen im Klaren zu sein und sich bei Bedarf entsprechend beraten zu lassen.

Ein weiterer Aspekt ist die Fugenbreite bei großflächigen Formaten. Einerseits sollten sich die Fugenbreiten an den Formaten orientieren, andererseits bevorzugen die meisten Menschen schmalere Fugen. Daher kann es vorkommen, dass der Verleger schmalere Fugen als die vorgeschriebenen 5 mm herstellen soll, um den Kunden zufriedenzustellen. In jedem Fall muss der Verleger darauf achten, dass der Fugenmörtel tief in die Fuge eingebracht wird, damit die Fliesen untereinander kraftschlüssig verbunden werden und die Gesamtfläche belastbar bleibt.

Fallbeispiel:

Großformate (Bild: Schomburg, Detmold)

In der Regel werden für das Verfugen von Fliesen und Bodenbelägen Fugengummis oder Fugenbretter verwendet. Um eine besonders gute Fugenfüllung zu erreichen, empfiehlt es sich, ein Fugenbrett zu nutzen, das eigentlich für die Verfugung von Epoxidharz vorgesehen ist. Durch seine größere Härte kann das Fugenmaterial tiefer in die Fugen eingearbeitet werden.