04125 3989923  Am Altenfeldsdeich 16, 25371 Seestermühe
Sie sind hier: Gebäude » Bauelemente » Holzschutz

Bekämpfender Holzschutz

BEKÄMPFENDER HOLZSCHUTZ IST ENTSCHEIDEND FÜR DIE LANGLEBIGKEIT VON HOLZBAUELEMENTEN UND DIE VERMEIDUNG VON SCHÄDEN DURCH SCHÄDLINGE ODER PILZE

BEKÄMPFENDER HOLZSCHUTZ IST ENTSCHEIDEND FÜR DIE LANGLEBIGKEIT VON HOLZBAUELEMENTEN UND DIE VERMEIDUNG VON SCHÄDEN DURCH SCHÄDLINGE ODER PILZE

Umweltfreundliche und effektive Methoden zur Holzbehandlung sind entscheidend, um den natürlichen Lebensraum und die Biodiversität zu bewahren. Die rechtzeitige Erkennung und Bekämpfung von Holzschädlingen ist unerlässlich, um die strukturelle Integrität von Gebäuden zu erhalten. Es ist von großer Bedeutung, die sachgemäße Anwendung von Holzschutzmitteln zu gewährleisten, um die Gesundheit der Mitarbeiter und die Umwelt nicht zu gefährden.

Methoden des holzschützenden Einsatzes

Allgemeines über den Holzschutz

Schädlingsbekämpfung

Schädlingsbekämpfung

Effektive Schädlingsbekämpfung zur Erhaltung der Gebäudesubstanz.

Da Holz ein natürlicher Stoff ist, tendiert die Natur dazu, ihn zu zersetzen und in den natürlichen Kreislauf zurückzuführen. Dies steht jedoch im Widerspruch zur Wirtschaftlichkeit aus Sicht des Bauherrn. Daher ist es das Ziel, diesen Prozess so lange wie möglich zu verzögern. Die Verantwortung für diese Aufgabe liegt beim Gewerk des Bekämpfenden Holzschutzes. Um holzzerstörende Insekten und Pilze zu bekämpfen, sind fundierte Fachkenntnisse erforderlich, um eine fachkundige Ausführung sicherzustellen.

Kampf gegen holzzerstörende Pilze und Insekten

Holzzerstörende Pilze und Insekten

Die Arbeiten gegen diesen Befall müssen gemäß den anerkannten Regeln der Technik durchgeführt werden. Dies ist besonders wichtig, wenn es um den Echten Hausschwamm geht, da das Myzel sogar in der Lage ist, Feuchtigkeit zu transportieren.

Die Tabelle zeigt die in Mitteleuropa bekannten Zerstörer unseres Bauholzes.

Die DIN 68800 "Holzschutz - Teil 4: Bekämpfungs- und Sanierungsmaßnahmen gegen holzzerstörende Pilze und Insekten", die als anerkannte Regel für den Holzschutz gilt, legt fest, welche Arbeiten zur Bekämpfung des Befalls durch holzzerstörende Pilze und/oder Insekten an verbautem Holz durchgeführt werden sollen. Dabei sind wichtige Hinweise zu beachten. Die Bekämpfung nach DIN 68800 sollte nur von qualifizierten Fachkräften oder einschlägigen Fachbetrieben durchgeführt werden. Schließlich handelt es sich hierbei um Schädlingsbekämpfung, die gemäß der Gefahrstoffverordnung eine entsprechende vorgeschriebene Sachkunde erfordert.

Als in diesem Sinne qualifizierte Fachleute gelten:

  • ausgebildete Holz- und Bautenschützer,

  • Schädlingsbekämpfer und

  • Besitzer des Sachkundenachweises „Holzschutz am Bau“.

Die entsprechende Sachkunde ist auch deshalb wichtig, weil bei der Planung der Maßnahmen auch die objektkonkreten Bedingungen berücksichtigt werden müssen.

Solche Bedingungen können sein:

  • Umfang und Art des Schadens,

  • Bauweise und Bauzustand,

  • Bauteilfeuchte und

  • die Ursache des Befalls mit Schädlingen.

Beachtenswertes beim Bekämpfen von Hausschwamm

Besondere Sorgfalt ist bei der Planung von Bekämpfungsmaßnahmen erforderlich, insbesondere wenn tragende oder aussteifende Bauhölzer gefährdet sind. Es ist wichtig zu klären, ob die notwendige statische Festigkeit noch vorhanden ist, da geschädigte Hölzer in der Regel ihre Tragfähigkeit verlieren oder beeinträchtigt werden.

Unter allen Maßnahmen ist die Erkennung der Ursache des Befalls und deren Beseitigung von größter Bedeutung. Die befallenen Hölzer müssen entfernt werden, und daher ist die Zusammenarbeit mit Architekten, Statikern und Planern unerlässlich. Um fachlich auf der sicheren Seite zu sein und die Kosten zu optimieren, sollte die Untersuchung und Planung von einem qualifizierten Sachverständigen durchgeführt werden. Der Sachverständige muss zunächst feststellen, ob es sich bei dem vorliegenden Pilzbefall tatsächlich um den echten Hausschwamm oder einen anderen Schädling handelt. Erst wenn die tatsächliche Ursache des Befalls ermittelt wurde, kann die Planung der Sanierungsmaßnahmen erfolgen, um künftige Feuchtigkeitseinträge als Ursache für den Pilzbefall zu verhindern. Wenn die Ursachen nicht klar sind, sind in der Regel Laboruntersuchungen auf makroskopischer, mikroskopischer oder sogar molekularbiologischer Basis erforderlich. Die Arbeit des Sachverständigen endet mit den Untersuchungsergebnissen und den Vorgaben für die Bekämpfung.

Es ist festzustellen, dass die Bekämpfung des echten Hausschwamms wesentlich aufwendiger ist als beispielsweise die Beseitigung von "normalen" Nassfäulepilzen. Für die Hausschwammbekämpfung existiert speziell ein Merkblatt, das von der WTA erstellt wurde. Der hohe Aufwand liegt insbesondere in der äußerst umfangreichen Vorbereitung und den meist bedeutenden baulichen Maßnahmen, die damit verbunden sind. Die Bekämpfungsmaßnahmen umfassen sowohl das Holz als auch das Mauerwerk in unterschiedlicher Weise (siehe unten das Fallbeispiel "Maßnahmen bei einem Befall durch den Echten Hausschwamm"). In der Tabelle sind einige beachtenswerte Maßnahmen zusammengefasst.

Bekämpfender Holzschutz

Es gibt grundsätzlich zwei Arten des Holzschutzes: den konstruktiven Holzschutz und den bekämpfenden Holzschutz. Da es unwahrscheinlich ist, dass unter der Leitung des betrieblichen Facility Managements größere Holzkonstruktionen errichtet werden oder dass solche Projekte häufig vorkommen, wurde das Thema "bekämpfender Holzschutz" gewählt. Der Facility Manager ist hauptsächlich für die Instandhaltung der vorhandenen Holzkonstruktionen im Unternehmen verantwortlich.

Aus diesem Grund wird der Begriff "konstruktiver Holzschutz" lediglich kurz gestreift, um die Vollständigkeit zu wahren. Obwohl das Bauen mit Holz wieder populär wird (Stichwort: Nachwachsender Rohstoff), werden nur wenige Häuser vollständig aus Holz gebaut, wie im untenstehenden Beispiel. Dennoch sollte man zur Kenntnis nehmen, dass es solche Bauvorhaben gibt, und ein Facility Manager, der ein solches Objekt betreut, wird zweifellos mit dem Holzschutz zu tun haben.

Er kann jedoch davon ausgehen, dass die Maßnahmen des konstruktiven Holzschutzes bereits vom Architekten und den Bauleuten berücksichtigt wurden, um die Langlebigkeit des Holzes zu gewährleisten.

  • die Wahl geeigneter Holzarten,

  • Detaillösungen zum Schutz vor Niederschlägen oder Spritzwasser

  • und einer Hinterlüftung der Konstruktion

gewährleistet werden. Wenn ja, sollte auf eine chemische Behandlung des Holzes verzichtet werden können.

Geschosser in Holzbauweise der Architekten Kaden und Klingbeil in Berlin Prenzlauer Berg

Beim konstruktiven Holzschutz liegt der Fokus darauf, eine Konstruktion so zu bauen, dass sie von Natur aus langlebig ist. Im Gegensatz dazu ist der bekämpfende Holzschutz für die Durchführung der notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen verantwortlich. Die folgenden Erläuterungen sollen einen Einblick in diese Aufgabe geben.

Holzschutzmittel

Die Verwendung von Holzschutzmitteln ist eine sehr sensible Angelegenheit. Aus diesem Grunde müssen Holzschutzmittel für die Anwendung an tragenden Bauteilen eine gültige Zulassung nach den gesetzlichen Regelungen haben.

Solche Zulassungen können sein:

  • Zulassung durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) nach geltendem Biozidrecht

  • (beziehungsweise bis zum Vorliegen einer solchen Zulassung eine allgemeine baufsichtliche Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt)).

  • Eine Zulassung durch die BAuA, welche die bis dahin vorliegende Zulassung durch das DIBt ersetzt.

An die Holzschutzmittel und deren Anwendung werden hohe Anforderungen gestellt. Die folgende Tabelle enthält solche wichtigen Anforderungen.

Wichtige Anforderungen an Holzschutzmittel

Anforderung

Erläuterung

Zulassung

Es dürfen nur Holzschutzmittel angewendet werden, die nach den geltenden Bestimmungen, insbesondere dem Biozidrecht, verkehrsfähig und verwendbar für den vorgesehenen Einsatzzweck sind.

Zuständigkeit

Die Zulassung oder Registrierung nach Biozidrecht erfolgt bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).

bestimmungsgemäßer Gebrauch

Der bestimmungsgemäße Gebrauch schließt im Hinblick auf Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz die unmittelbare Anwendung des Holzschutzmittels und Einsatz der behandelten Hölzer in den vorgesehenen Bereichen ein.

tragende Holzbauteile

Für tragende Holzbauteile dürfen nur Holzschutzmittel mit einem bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweis verwendet werden. Gleiches gilt für Schwammsperrmittel zur Behandlung von Mauerwerk.

übrige Hölzer

Für alle übrigen Hölzer dürfen neben den Holzschutzmitteln mit einem bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweis nur Holzschutzmittel verwendet werden, deren Wirksamkeit durch eine zuständige Stelle nachgewiesen wurde.

Befall durch Gewöhnlichen Nagekäfer

Normen zu bekämpfendem Holzschutz

Es gibt keine spezielle ATV-Norm mit dem Titel "Bekämpfender Holzschutz". Stattdessen ist dieses Thema als Teil der DIN 18334 mit dem Titel "Zimmer- und Holzbauarbeiten" enthalten. In dieser Norm werden die allgemeinen technischen Vertragsbedingungen für Zimmer- und Holzbauarbeiten festgelegt, einschließlich der Baustoffe, Ausführung, Haupt- und Nebenleistungen sowie Abrechnung.

Diese Norm gilt für die Bearbeitung und Herstellung aller Konstruktionen im Holzbau und Ingenieurholzbau. Sie betrifft auch das Behandeln von Holz und Holzkonstruktionen mit bekämpfenden Holzschutzmaßnahmen und Holzschutzmitteln. Hierbei wird vor allem auf alle vier Teile der DIN 68800 und insbesondere auf "vorbeugende bauliche Maßnahmen im Hochbau" verwiesen. Daher ist es ratsam, auf die Normenreihe DIN 68800 Holzschutz zurückzugreifen. Diese Norm enthält zahlreiche Informationen für alle, die Holzbauteile im Innen- oder Außenbereich planen, umsetzen oder sanieren.

wie zum Beispiel:

  • Dauerhaftigkeit der Holzarten sowie deren Eignung für die verschiedenen Gebrauchsklassen.

  • Anpassungen an das Chemikaliengesetz und die Biozid-Produkte-Verordnung bei der Kennzeichnung von Holzschutzmitteln.

  • notwendige Maßnahmen bei Befall durch echten Hausschwamm.

Die Norm dient als Leitfaden für den Neubau und die Instandhaltung von Holzkonstruktionen. Für den Facility Manager, der sich mit dem bekämpfenden Holzschutz bei der Instandhaltung von Holz auseinandersetzt, sollte sie eine klare Richtlinie sein. Sie bietet effektive Lösungen für nachhaltige Holzkonstruktionen, die den aktuellen Anforderungen entsprechen. Im Folgenden ist eine Zusammenfassung des Inhalts der DIN 68800 als Kurzinformation aufgeführt.

A Gefährdungen von Holz und Holzwerkstoffen

  • Witterungseinflüsse im Außenbereich

  • Kritische Luftfeuchten und Tauwasserbildung im Innenbereich und ihre Begrenzung

  • Arten, Wachstumsbedingungen und kritische Holzfeuchten für holzzerstörenden bzw. holzverfärbenden Pilzbefall

  • Insektenbefall

B Holzeigenschaften und -verwendung nach DIN 68800-1 und DIN EN 350

  • Holzaufbau, -struktur und -eigenschaften

  • Biologische Dauerhaftigkeit und Eignung von Holzarten

  • Anforderungen der Gebrauchsklassen (Schutzziele)

  • Zuordnung von Dauerhaftigkeits-Gebrauchsklassen

  • Auswahl und Planung von Maßnahmen zum Schutz von Holz

C Vorbeugende organisatorische und bauliche Maßnahmen nach DIN 68800-2

  • Maßnahmen während Transport, Lagerung, Montage und Einbau

  • Konstruktionsprinzipien nach Bauteilen, u. a. für geneigte Dächer und Flachdächer Sockel Außenwände und Fassade Fenster Dachüberstände Stützen im Außenbereich Begehbare Flächen und Wege im Außenbereich

D Vorbeugender Holzschutz mit Holzschutzmitteln nach DIN 68800-3

  • Übersicht über Holzschutzmittel und deren Eigenschaften

  • Vorbereitung der Anwendung

  • Auswahl und Durchführung der Anwendung

  • Kontrolle der Einbringmengen und -tiefe

  • Bescheinigung, Kennzeichnung

E Bauliche Maßnahmen im Bestand

  • Bestandsaufnahme und Bewertung von Holzkonstruktionen (nach DIN EN 17151)

  • Untersuchung des Holzzustands und Auffinden von Feuchtequellen

  • Anwendungsbereiche von Holzergänzungen nach WTA-Merkblatt 1-7

  • Maßnahmen zur Holzergänzung

F Maßnahmen zur Bekämpfung von Pilz- und Insektenbefall nach DIN 68800-4

  • Wirkstoffe, Auswahl, Anwendung und Kennzeichnung chemischer Holzschutzmittel

  • Heißluftverfahren

  • Begasungsverfahren

  • Mikrowellenverfahren bei Insektenbefall.

Inhaltsübersicht der DIN 68800

Im vorherigen Abschnitt haben wir den Unterschied zwischen konstruktivem und bekämpfendem Holzschutz betont. Diese Unterscheidung wird auch durch die Gliederung der DIN 68800 bestätigt, da sie in den Teilen 1-3 präventive Maßnahmen behandelt und in Teil 4 die Bekämpfung und Sanierung thematisiert.

Anwendbare Produkte

Nach der DIN 68800 kommen die folgend aufgeführten Produkte als Schädlingsbekämpfungsmittel in Betracht:

  • Bei der Auswahl und Anwendung vorbeugend wirksamer Holzschutzmittel ist DIN 68800-3 zu beachten.

  • Mittel zur Verhinderung des Durchwachsens des Echten Hausschwamms durch das Mauerwerk als so genanntes Schwammsperrmittel

  • Mittel mit bekämpfender und zugleich vorbeugender Wirkung gegen Holz zerstörende Insekten und gegebenenfalls gleichzeitiger vorbeugender Wirksamkeit gegen Holz zerstörende Pilze.

  • Es gelten stets die Herstellervorgaben in Form von Sicherheitsdatenblättern bzw. technischen Merkblättern.

  • Für tragende Holzbauteile sind zusätzlich die Bestimmungen der jeweiligen bauaufsichtlichen Verwendbarkeitsnachweise zu beachten.

  • Entsprechende Unterlagen zu den verwendeten Produkten sind dem jeweiligen Auftraggeber auszuhändigen.

Wirksamkeit von Insektenbekämpfung

Die Insektenbekämpfungsmittel gemäß DIN EN 14128 sind in drei Kategorien unterteilt:

Eindringtiefeklassen mit Eindringtiefeanforderungen

Wenn bei der Sanierung von Holz aufgrund von Schädlingsbefall zusätzliche Prüfprädikate für neu einzubauende Hölzer erforderlich sind, sind diese in der DIN 68800-3 festgelegt. Die folgende Tabelle "Eindringtiefeklassen mit Eindringtiefeanforderungen und zugehörigen Analysezonen für die Aufnahmebestimmung" aus dieser Norm soll dem Facility Manager dabei helfen, zu verstehen, was genau gemeint ist. Abhängig von den jeweiligen Anforderungen werden die sogenannten Eindringtiefeklassen NP für das Holzschutzmittel definiert. Dadurch werden die Anforderungen festgelegt, wie tief das Mittel in das zu schützende oder zu behandelnde Holz eindringen muss.

NP (New Penetration class=Eindringtiefeklasse)

Legende

_________________ Grenze zwischen Splint- und Kernholz, wenn diese erkennbar ist.

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Grenze zwischen Splint- und Kernholz, wenn diese nicht erkennbar

ist.

Was ist Splintholz?

Das unten stehende Bild dient zur Erläuterung des Begriffs Splintholz. Splintholz bezeichnet das junge, aktive Holz, das quasi die Lebensader eines Baumes darstellt. Es befindet sich unterhalb der Kambiumschicht. Durch seine Kapillaren werden Wasser und Nährsalze in die Baumkrone transportiert, während es auch Stärke und Zucker speichert.

Auf Grundlage dieser Informationen hat der Facility Manager eine Vorstellung davon, welche Begriffe bei der Auftragserteilung für Holzschutzmaßnahmen relevant sein können. Zum Beispiel könnte bei NP 6 geprüft werden, ob die vorgegebene Eindringtiefe von bis zu 6 mm ins Kernholz tatsächlich erreicht wurde.