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Nichttragende Außenwände

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Nichttragende Außenwände

Nichttragende Außenwände

Nichttragende Außenwände sind Fassaden- oder Gebäudehüllenteile, die Schutz vor äußeren Witterungseinflüssen bieten (z.B. Wind, Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen), ohne jedoch zur tragenden Konstruktion des Gebäudes beizutragen. Im Facility-Management in Deutschland erfordern solche Wandsysteme eine umfassende bauphysikalische und bautechnische Dokumentation, um die Einhaltung von Anforderungen an Wärme-, Schall-, Feuchte- und Brandschutz sowie eine fachgerechte Ausführung nach den technischen Regeln der VOB/C sicherzustellen.

Die nachfolgende strukturierte Übersicht definiert die erforderlichen Dokumente für nichttragende Außenwände und unterscheidet dabei zwischen Holzbau/Zimmererarbeiten (DIN 18334) und Mauerwerksarbeiten (DIN 18330). Jede Dokumentenart umfasst Zweck, anwendbare Normen, Inhaltsbestandteile, Verantwortlichkeiten und ihre Verwendung im laufenden Betrieb des Facility Managements sowie bei Prüf- und Wartungsvorgängen.

Nichttragende Außenwände: Funktionen & Anforderungen

Erforderliche Dokumente- Nachweise der Bauphysik (Zimmerer- und Holzbauarbeiten)

Feld

Details

Dokumenttitel/Art

Nachweise der Bauphysik (Building Physics Evidence)

Zweck & Umfang

Belegt die Einhaltung der bauphysikalischen Anforderungen für nichttragende Außenwände in Holzbauweise, einschließlich Wärmeschutz, Feuchteschutz, Schallschutz und Feuerwiderstand. Erforderlich zur Abnahme gemäß DIN 18334 (VOB/C).

Relevante Vorschriften/Normen

- DIN 18334 (VOB/C – Zimmerer- und Holzbauarbeiten)
- DIN 4108 (Wärmeschutz und Energieeinsparung)
- DIN 4109 (Schallschutz im Hochbau)
- DIN 68800 (Holzschutz)
- DIN 4102 / DIN EN 13501-1 (Brandschutzklassifizierung von Baustoffen und Bauteilen)
- GEG (Gebäudeenergiegesetz)

Wesentliche Inhalte

Berechnung und Nachweis des U-Werts (Wärmedurchgangskoeffizient)
Schalldämm-Maß (Rw bzw. R’w)
Diffusions- und Tauwasserschutzberechnung (Glaser-Verfahren)
Brandschutzklassifizierung (Feuerwiderstand F30–F90 oder entsprechende REI-Klasse)
Dokumentation der Luft- und Winddichtheit (z.B. mittels Blower-Door-Test, falls zutreffend)
Materialdatenblätter und bauaufsichtliche Zulassungen der verbauten Komponenten

Verantwortlich

Erstellt vom Auftragnehmer bzw. ausführenden Unternehmen (Zimmerei/Holzbaubetrieb) in Abstimmung mit dem Fachplaner oder Statiker; geprüft durch den Facility Manager oder die Bauleitung im Rahmen der Abnahme.

Praktische Hinweise

Dieses Dokument ist Teil der abschließenden Baudokumentation. Es wird bei der technischen Abnahme, bei Begehungen innerhalb der Gewährleistungsfrist sowie bei Energieaudits überprüft. Im Facility Management unterstützt es die präventive Instandhaltung der Gebäudehülle und dient der laufenden Kontrolle der Einhaltung von GEG-Vorgaben und DIN-Standards.

Erläuterung

Der bauphysikalische Nachweis für die Zimmerer- und Holzbauarbeiten stellt sicher, dass alle Bauteile der Gebäudehülle – beispielsweise Holzrahmenwände, Verkleidungen oder vorgefertigte Fassadenelemente – die erforderlichen Leistungswerte in Bezug auf Energieeffizienz, Brandschutz und Nutzerkomfort (insbesondere Wärme- und Schallschutz) erreichen. Gemäß DIN 18334 muss der Auftragnehmer die entsprechenden Berechnungen und Unterlagen vor der Bauabnahme bereitstellen. Für das Facility Management bilden diese Nachweise einen Teil der Bestandsdokumentation und unterstützen die Planung von Wartungsmaßnahmen sowie die Überwachung der thermischen und akustischen Leistung der Gebäudehülle. Eine vollständige und ordnungsgemäße Dokumentation gewährleistet die Einhaltung der energetischen Vorgaben des GEG und verringert zukünftige Betriebsrisiken, wie etwa Bauschäden durch Kondensation oder erhöhte Wärmeverluste. Darüber hinaus kann im Falle von Mängeln oder Beanstandungen anhand dieser Unterlagen überprüft werden, ob die Ausführung den berechneten Standards entspricht – ein Vorteil während der Gewährleistungsfrist und bei behördlichen Kontrollen.

Bauphysikalische und statische Nachweise mit Zeichnungen (Mauerarbeiten)

Feld

Details

Dokumenttitel/Art

Bauphysikalische und statische Nachweise mit Zeichnungen (Building Physics and Structural Calculation Proofs with Drawings)

Zweck & Umfang

Bestätigt, dass nichttragende Außenwände aus Mauerwerk sämtliche Anforderungen an Wärmeschutz, Feuchteschutz und Schallschutz erfüllen und zudem unter den zu erwartenden Beanspruchungen (z.B. Winddruck und -sog) standsicher sind. Enthält die notwendigen Entwurfs- und Detailzeichnungen zur Ausführungsdokumentation.

Relevante Vorschriften/Normen

- DIN 18330 (VOB/C – Mauerarbeiten)
- DIN 4108 (Wärmeschutz und Feuchteschutz)
- DIN 4109 (Schallschutz)
- DIN EN 1996 (Eurocode 6 – Bemessung von Mauerwerksbauten)
- DIN 1053 (Bemessung und Konstruktion von Mauerwerk, national)
- GEG (Gebäudeenergiegesetz)
- DIN 4102 / EN 13501-1 (Brandschutzklassifizierung)

Wesentliche Inhalte

Wärmeschutznachweis (U-Werte des Bauteils und Ψ-Werte für Anschlüsse)
Statischer Nachweis (Eigenlasten sowie Winddruck- und Windsogwirkungen)
Nachweis der Feuerwiderstandsfähigkeit (Feuerwiderstandsklasse F30 bis F90 bzw. REI-Klassifizierung)
Details zu Feuchtesperren und Entwässerung (z.B. kapillarbrechende Schicht, Abdichtungsebenen)
Schallschutznachweis (bewertetes Schalldämm-Maß Rw bzw. R’w)
Angabe der Mauerwerksart und Festigkeitsklasse (z.B. Mauerziegel, Kalksandstein, Hochlochziegel/Poroton, Porenbeton)
Ausführungszeichnungen des Wandaufbaus und Anschlussdetails
Nachweis der Verankerung bzw. Anbindung an tragende Bauteile

Verantwortlich

Zusammenzustellen durch den ausführenden Mauerwerksbetrieb in Abstimmung mit dem Tragwerksplaner (Statiker) und dem Bauphysiker; vor der Abnahme freizugeben durch die Bauleitung oder den Facility Manager.

Praktische Hinweise

Diese Nachweise sind sowohl für die behördlichen Bauakten als auch für die internen Unterlagen des Facility Management erforderlich. Im Gebäudebetrieb helfen sie, die Leistungsfähigkeit der Gebäudehülle einzuschätzen, potenzielle bauliche Risiken (wie Rissbildung oder Wärmebrücken) frühzeitig zu erkennen und die Einhaltung der GEG-Vorgaben bei Energieaudits sowie die Planung von Sanierungsmaßnahmen zu unterstützen.

Erläuterung

Die bauphysikalischen und statischen Nachweise für Außenwände aus Mauerwerk liefern einen umfassenden Beleg für die Leistungsfähigkeit und Sicherheit der Gebäudehülle. Sie stellen sicher, dass die Fassade den Witterungs- und Umwelteinflüssen standhält, ein behagliches Innenraumklima gewährleistet und die nationalen Anforderungen an Energieeffizienz und Schallschutz erfüllt werden. Im Facility Management erfüllen diese Dokumente mehrere Funktionen. So ermöglichen sie beispielsweise, die im Betrieb erzielte Energieeffizienz mit den Planwerten zu vergleichen, und unterstützen eine vorausschauende Instandhaltungsplanung – etwa indem sie genaue Informationen für gezielte Fassadenreparaturen oder den rechtzeitigen Austausch von Abdichtungen liefern. Zudem dienen sie als unverzichtbare Referenz bei Umbau- oder Modernisierungsprojekten, um sicherzustellen, dass auch nach Veränderungen die Anforderungen des aktuellen GEG sowie der DIN EN 1996 eingehalten werden. Facility Manager müssen diese Dokumentation über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes aufbewahren, da sie als rechtlicher und technischer Nachweis bei Audits, innerhalb der Gewährleistungsfrist oder bei statischen Beurteilungen von Bedeutung ist.