Die Kostengruppe 350 nach DIN 276 umfasst Treppen- und Leiteranlagen wie ortsfeste Steigleitern, Klappleitern, Fluchtleitern und Notleiteranlagen, die in und an Gebäuden installiert sind. Diese Einrichtungen sind sowohl für den regulären Zugang als auch für die Notfallrettung von entscheidender Bedeutung und bilden einen Kernbestandteil der baulichen und arbeitsschutztechnischen Sicherheit. In der deutschen Facility-Management-Praxis ist eine umfangreiche Dokumentation erforderlich, um die Einhaltung der Hamburgischen Bauordnung (HBauO), der einschlägigen DIN-Normen sowie der DGUV-Richtlinien sicherzustellen. Die nachfolgend aufgeführten Dokumente dienen als Nachweise dafür, dass diese Aufstiegssysteme ordnungsgemäß konzipiert, installiert, betrieben und regelmäßig überprüft werden. Dies verringert die Unfallgefahr und erfüllt die rechtliche Verkehrssicherungspflicht des Betreibers.
Für KG 350 – Treppen- und Leiteranlagen gewährleistet die vorgeschriebene Dokumentation ein umfassendes Sicherheitsmanagement über den gesamten Lebenszyklus – von der Montage über den Betrieb bis zu den wiederkehrenden Prüfungen. Jeder Dokumenttyp – von der Herstelleranleitung bis zur Prüfliste – dient als Nachweis dafür, dass die Anlagen den Vorgaben der HBauO, der einschlägigen DIN-Normen und der DGUV-Regeln entsprechen. Der Facility Manager spielt eine zentrale Rolle bei der Pflege und Kontrolle dieser Unterlagen und stellt so sicher, dass alle Zugangs- und Rettungseinrichtungen stets sicher, funktionsfähig und regelkonform sind. Eine vollständige und aktuelle Dokumentation unterstützt nicht nur bei Audits und behördlichen Inspektionen, sondern beugt auch Unfällen und Haftungsrisiken vor. Dadurch werden sowohl die bauliche Sicherheit als auch der Arbeitsschutz im Gebäude nachhaltig sichergestellt.
Treppen- und Leiteranlagen: Konstruktion & Sicherheit
Protokoll der Verkehrssicherheitsprüfung für Aufstiegsanlagen
Zweck & Umfang
Dokumentiert die regelmäßige Überprüfung aller ortsfesten und mobilen Aufstiegssysteme (Treppen, Leitern, Notleitern) im Hinblick auf die allgemeine Verkehrs- und Arbeitssicherheit. Bestätigt die Erfüllung der Betreiberpflichten gemäß HBauO und DGUV.
Zugehörige Vorschriften/Normen
HBauO §§ 3 und 9; REG-IS „Verkehrssicherheit bei Aufstiegsanlagen“
Wesentliche Inhalte
• Datum, Ort und Prüfer der Begehung • Geprüfte Elemente (Treppen, Geländer, Leitern, Plattformen) • Festgestellte Mängel oder Gefahrenstellen • Risikobewertung und empfohlene Maßnahmen zur Beseitigung • Unterschrift der verantwortlichen Person • Dokumentation der Mängelbeseitigung
Prüfungen sollten mindestens jährlich erfolgen und im Sicherheits- oder Prüfbuch der Einrichtung dokumentiert werden. Dient als juristischer Nachweis bei der Unfallverhütung, behördlichen Audits und Versicherungsbewertungen. In das FM-Wartungssystem integriert.
Erläuterung
Dieses Protokoll stellt sicher, dass alle Aufstiegseinrichtungen regelmäßig auf Mängel, Korrosion oder Instabilitäten geprüft werden. Der Facility Manager überwacht den Prüfprozess und veranlasst die Behebung etwaiger festgestellter Risiken. Das Dokument dient als nachweisbarer Beleg für die Erfüllung der Verkehrssicherheitspflichten gemäß HBauO (z.B. §3) durch den Betreiber. In der Praxis erfolgt eine solche Überprüfung in der Regel einmal jährlich. Die lückenlose Dokumentation im Sicherheits-/Prüfbuch des Objekts ist wichtig, um im Falle eines Unfalls oder einer behördlichen Kontrolle nachweisen zu können, dass der Betreiber seiner Verkehrssicherungspflicht ordnungsgemäß nachgekommen ist.
Protokoll von Prüfergebnissen – Notleiteranlagen
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Details
Dokumenttitel/-typ
Prüfprotokoll für Notleiteranlagen
Zweck & Umfang
Bestätigt, dass Notleiteranlagen die Anforderungen an Leistungsfähigkeit und Sicherheit gemäß DIN 14094-1 erfüllen, einschließlich Tragfähigkeit, Stabilität und Zugänglichkeit im Notfall.
Zugehörige Vorschriften/Normen
DIN 14094-1 (Notleiteranlagen an Gebäuden)
Wesentliche Inhalte
• Identifikation der geprüften Leiteranlage (Typ, Standort, Höhe) • Beschreibung des Prüfverfahrens und Ergebnisse von Belastungsnachweisen • Ergebnisse der Funktions- und Sichtprüfung • Empfehlungen zu Wartung oder Austausch von Bauteilen • Qualifikation und Unterschrift des Prüfers • Konformitätserklärung gemäß DIN 14094-1
Zuständige Person
Zertifizierter Prüfer (Sachverständiger) oder zugelassener Prüfingenieur
Praxishinweise
Erforderlich nach der Installation und wiederkehrend in Abhängigkeit von Umwelteinflüssen und Gebäudenutzung. Wird in der Baudokumentation aufbewahrt und bei Abnahmeprüfungen durch Behörden oder Versicherer vorgelegt.
Erläuterung
Notleiteranlagen müssen im Ernstfall eine sichere Evakuierung von Personen und den Zugang für Einsatzkräfte (z.B. die Feuerwehr) gewährleisten. Das Prüfprotokoll liefert einen nachvollziehbaren Nachweis dafür, dass die Leiteranlage den Anforderungen der DIN 14094-1 entspricht – insbesondere hinsichtlich Tragfähigkeit und konstruktiver Sicherheit. Gemäß dieser Norm ist der Betreiber verpflichtet, die gesamte Notleiteranlage wiederkehrend prüfen zu lassen; sämtliche Prüfungen und etwaige Instandsetzungen sind zu dokumentieren, und die Prüfnachweise müssen aufbewahrt werden. Der Facility Manager bewahrt diese Prüfdokumente im Brandschutz- und Sicherheitsordner des Gebäudes auf, damit bei Brandschutzbegehungen oder Audits die Einsatzbereitschaft und Normkonformität der Notleitern belegt werden kann.
Betriebsanleitung – Klappleitern
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Details
Dokumenttitel/-typ
Betriebsanleitung für Steigleitern und Klappleitern
Zweck & Umfang
Bietet detaillierte Anweisungen für den sicheren Gebrauch, die Handhabung, Wartung und Lagerung von Steigleitern und Klappleitern am Arbeitsplatz. Erforderlich zur Unterweisung der Beschäftigten und für die Einhaltung der Arbeitssicherheitsvorschriften.
Zugehörige Vorschriften/Normen
DIN 18799-1 und DIN 18799-2 (Ortsfeste Zugänge an baulichen Anlagen); ArbSchG §12 (Mitarbeiterunterweisung)
Wesentliche Inhalte
• Produktidentifikation und Herstellerangaben • Sichere Bedienverfahren (Aufstellen, Benutzung, Abbau) • Lastgrenzen und zulässige Anlegewinkel • Wartungsintervalle und Reinigungshinweise • Verbot nicht genehmigter Veränderungen • Kontaktdaten für technischen Support
Zuständige Person
Hersteller (Erstellung und Bereitstellung); Arbeitgeber bzw. Facility Manager (Umsetzung und Unterweisung der Beschäftigten)
Praxishinweise
Muss an jedem Einsatzort, an dem Leitern verwendet werden, verfügbar sein. Wird bei Schulungen und Gefährdungsbeurteilungen herangezogen. Facility Manager sorgen für die Verfügbarkeit und dafür, dass die Mitarbeiter die Inhalte kennen.
Erläuterung
Betriebsanleitungen stellen eine rechtliche Voraussetzung für die Arbeitssicherheit und Unfallverhütung dar. Nach den einschlägigen Normen (z.B. DIN 18799) sind Leiterhersteller verpflichtet, umfassende Gebrauchsinformationen und Wartungshinweise mitzuliefern. Der Facility Manager stellt sicher, dass alle Mitarbeiter, die Leitern benutzen, entsprechend diesen Anleitungen unterwiesen werden. Dies erfüllt die Verpflichtung zur Unterweisung gemäß Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG §12) und trägt dazu bei, Unfallrisiken deutlich zu reduzieren. Die Betriebsanleitung muss am Einsatzort der Leiter leicht zugänglich sein und wird regelmäßig in Sicherheitsunterweisungen und Gefährdungsbeurteilungen einbezogen, sodass ein sicherer Umgang mit den Steig- und Klappleitern gewährleistet ist.
Prüfliste für wiederkehrende Prüfung – ortsfeste Leitern
Feld
Details
Dokumenttitel/-typ
Prüfliste für wiederkehrende Prüfung ortsfester Leitern
Zweck & Umfang
Sichert die systematische Dokumentation wiederkehrender Prüfungen für dauerhaft installierte Leitern und bestätigt deren bauliche Unversehrtheit, Befestigungsstabilität und Rutschfestigkeit.
Zugehörige Vorschriften/Normen
DGUV-I 208-032 (Benutzung von Leitern und Tritten); ArbSchG §10 (Präventive Maßnahmen)
Wesentliche Inhalte
• Datum der Prüfung und verantwortlicher Prüfer • Zustand von Sprossen, Holmen, Befestigungsklammern und Verankerungen • Rutschhemmung und Korrosionsschutz • Vorhandene Schutzeinrichtungen (Steigschutz, Fallsicherung) • Erforderliche Wartungsmaßnahmen oder Austausch • Abzeichnung durch Prüfer und Facility Manager
Zuständige Person
Fachkundige Person; Facility Manager
Praxishinweise
Ist mindestens einmal jährlich oder nach baulichen Veränderungen durchzuführen. Gehört zur Arbeitssicherheitsdokumentation und internen Audit-Unterlagen. Kann digital im CAFM-System hinterlegt werden.
Erläuterung
Ortsfeste Leitern (z.B. Steigleitern an Gebäuden) unterliegen strengen Sicherheitsanforderungen. Mit dieser Prüfliste wird sichergestellt, dass die regelmäßigen Kontrollen nicht nur durchgeführt, sondern auch lückenlos dokumentiert werden. Die DGUV Information 208-032 gibt vor, wie häufig solche Prüfungen stattfinden müssen und welche Prüfkriterien besonders relevant sind. In der Praxis legt eine Gefährdungsbeurteilung den Prüfrhythmus fest; oft ist mindestens eine jährliche Inspektion vorgeschrieben. Der Facility Manager nutzt die Prüfliste, um die Einhaltung aller Vorgaben nachzuverfolgen und etwaigen Instandhaltungs- oder Austauschbedarf frühzeitig zu erkennen. Die schriftliche Dokumentation jeder Prüfung dient zugleich als Nachweis gegenüber Aufsichtsbehörden und im Rahmen des innerbetrieblichen Arbeitsschutz-Controllings.
Montage- und Betriebsanleitung – Notleiteranlagen
Feld
Details
Dokumenttitel/-typ
Montage- und Betriebsanleitung für Notleiteranlagen
Zweck & Umfang
Enthält alle erforderlichen technischen und betrieblichen Angaben für die sichere Montage, Nutzung und Instandhaltung von Notleiteranlagen an Gebäuden. Stellt die Einhaltung von DIN 14094-1 sicher.
Zugehörige Vorschriften/Normen
DIN 14094-1 (Notleiteranlagen)
Wesentliche Inhalte
• Schritt-für-Schritt Montageanleitung • Vorgaben zu Tragfähigkeit und Verankerung • Materialangaben und Korrosionsschutz-Spezifikationen • Wartungs- und Prüfintervalle • Zulässige Umgebungsbedingungen und Belastungen • Sicherheitswarnungen und untersagte Nutzungsarten
Zuständige Person
Hersteller (stellt Dokumentation bereit); Montagefirma/Installateur und Facility Manager (Umsetzung und Dokumentation)
Praxishinweise
Muss in der technischen Baudokumentation des Gebäudes vorhanden sein. Wird bei der Erstinstallation, Wartung sowie bei Änderungen oder Erneuerungen herangezogen. Bei Abnahmeprüfungen und Audits vorzulegen.
Erläuterung
Diese Unterlage stellt sicher, dass Notleiteranlagen entsprechend den Herstellerangaben und den Vorgaben der DIN fachgerecht montiert und instand gehalten werden. Der Facility Manager (bzw. die bauausführende Firma) überprüft bereits bei der Bauabnahme, ob die Montagevorschriften korrekt umgesetzt wurden. Anschließend wird die Anleitung in den technischen Unterlagen des Gebäudes archiviert. Sie dient als Grundlage für die Planung von Wartungen und Inspektionen. Bei späteren behördlichen Prüfungen – etwa im Rahmen des Brandschutzes oder der Arbeitssicherheit – kann mit diesem Dokument nachgewiesen werden, dass die Notleiteranlage normgerecht installiert und betrieben wird.
Montageanleitung – Klappleitern
Feld
Details
Dokumenttitel/-typ
Montageanleitung für Klappleitern
Zweck & Umfang
Gibt technische Anweisungen für die korrekte Installation, Befestigung und Sicherung von Klappleitern, die z.B. für Dach- oder Wartungszugänge genutzt werden. Gewährleistet strukturelle und funktionale Sicherheit.
Zugehörige Vorschriften/Normen
DIN 18799-1 und DIN 18799-2 (Ortsfeste Zugänge für bauliche Anlagen)
Wesentliche Inhalte
• Installationsschritte mit Diagrammen • Anforderungen an Lasten und Abstände • Details zu Verankerung und Halterungen • Kompatibilität mit Schutzeinrichtungen • Abnahmeliste zur Montagekontrolle • Unterschriften von Hersteller und Montagefirma
Wird als Teil der Montagedokumentation aufbewahrt. Wird bei Sicherheitsprüfungen sowie bei Austausch oder Umbau von Aufstiegssystemen herangezogen. Dient als Nachweis für die Einhaltung der Hersteller- und DIN-Vorgaben.
Erläuterung
Die Montageanleitung stellt sicher, dass Klappleitern sicher befestigt und für den vorgesehenen Zweck korrekt installiert werden. Der Facility Manager sorgt dafür, dass diese Vorgaben während der Montageabnahme geprüft und die Unterlagen anschließend für die Zukunft archiviert werden. Im Falle von wiederkehrenden Sicherheitsprüfungen oder Änderungen an der Leiter kann anhand der Montageanleitung überprüft werden, ob die ursprüngliche Installation DIN-gerecht und gemäß den Herstelleranforderungen erfolgte. Dieses Dokument ist somit entscheidend, um die vorschriftsmäßige Anbringung der Leiter nach DIN 18799 und den Herstellerangaben nachzuweisen.