Flucht- und Rettungswege
Flucht- und Rettungswege sind ein grundlegender Bestandteil der Gebäude- und Arbeitssicherheit. Sie gewährleisten, dass Personen ein Gebäude im Gefahrenfall sicher verlassen können und dass Rettungskräfte das Gebäude schnell betreten können. In Deutschland sind die Dokumentationspflichten für Flucht- und Rettungswege insbesondere in der Hamburgischen Bauordnung (HBauO), der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV), den Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR), der DIN ISO 23601, der DIN 14094-2 sowie in einschlägigen DGUV-Informationsschriften verankert. Facility Manager tragen die Verantwortung, dass alle relevanten Nachweise, Prüfprotokolle und Pläne erstellt, regelmäßig aktualisiert und systematisch gepflegt werden.
Vermerke über Mängelbeseitigungen und Begehungen belegen die Verkehrssicherheit; Prüfprotokolle sichern die Normenkonformität von Dachfluchtwegen; Flucht- und Rettungspläne geben Orientierung in Notfällen; und Montage- und Betriebsanleitungen gewährleisten den sicheren Betrieb. Für Facility Manager bedeutet dies eine systematische Dokumentation zur Erfüllung der HBauO, ArbStättV, ASR- und DIN-Vorgaben und zur Schaffung von Transparenz bei Prüfungen durch Behörden und Versicherungen.
Flucht- und Rettungswege Übersicht
Vermerke über die Beseitigung sicherheitsrelevanter Mängel und Schäden
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| Dokumenttitel | Vermerke über die Beseitigung sicherheitsrelevanter Mängel und Schäden |
| Zweck & Bereich | Nachweis, dass identifizierte Sicherheitsmängel an Flucht- und Rettungswegen behoben wurden. |
| Regelwerke | HBauO |
| Schlüsselelemente | • Art des festgestellten Mangels • Datum der Feststellung und Beseitigung • Verantwortliche Reparaturstelle • Dokumentation der Maßnahmen |
| Verantwortliche | Betreiber, Instandhaltungspersonal |
| Praktische Hinweise | Bestandteil der Baudokumentation; wird bei Prüfungen durch Bauaufsicht und Brandschutzdienststellen verwendet. |
Erläuterung
Diese Dokumentation stellt sicher, dass Flucht- und Rettungswege dauerhaft funktionsfähig bleiben. Facility Manager müssen gewährleisten, dass jeder sicherheitsrelevante Mangel gemäß HBauO erfasst, zeitnah behoben und nachvollziehbar dokumentiert wird.
Nachweise über durchgeführte Objektbegehungen
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| Dokumenttitel | Nachweise über durchgeführte Objektbegehungen |
| Zweck & Bereich | Dokumentiert die regelmäßigen Prüfungen der Flucht- und Rettungswege auf Verkehrssicherheit. |
| Regelwerke | HBauO |
| Schlüsselelemente | • Datum und Umfang der Begehung • Festgestellte Mängel • Bewertung der Verkehrssicherheit • Name und Unterschrift des Prüfers |
| Verantwortliche | Sachkundiger, beauftragte Person |
| Praktische Hinweise | Nachweise dienen zur Erfüllung gesetzlicher Prüfpflichten und als Grundlage für Instandhaltungsmaßnahmen. |
Erläuterung
Regelmäßige Objektbegehungen sind ein vorbeugendes Mittel zur Sicherstellung der Verkehrssicherheit. Facility Manager müssen diese Dokumente für Behörden, Versicherer und interne Sicherheitsprüfungen verfügbar halten.
Prüfprotokolle – Fluchtwege auf Dächern
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| Dokumenttitel | Prüfprotokolle für Fluchtwege auf Dächern |
| Zweck & Bereich | Nachweis, dass Dachfluchtwege sicher und nutzbar sind. |
| Regelwerke | DIN 14094-2 |
| Schlüsselelemente | • Tragfähigkeit • Erreichbarkeit der Rettungswege • Funktionsfähigkeit von Geländern und Zugängen • Prüfergebnisse mit Unterschrift |
| Verantwortliche | Zertifizierte Prüfer |
| Praktische Hinweise | Relevant bei Sondergebäuden mit Dachfluchtwegen; wird von Brandschutzbehörden geprüft. |
Erläuterung
Fluchtwege über Dächer unterliegen speziellen Anforderungen der DIN 14094-2. Facility Manager müssen sicherstellen, dass regelmäßige Prüfungen dokumentiert werden, da diese Wege insbesondere in mehrgeschossigen Gebäuden entscheidend für Evakuierung und Rettung sind.
Flucht- und Rettungspläne – Sonderbauten
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| Dokumenttitel | Flucht- und Rettungsplan für Sonderbauten |
| Zweck & Bereich | Übersicht über Evakuierungs- und Rettungswege für Gebäudenutzer und Besucher. |
| Regelwerke | ASR A2.3, DIN ISO 23601 |
| Schlüsselelemente | • Geschosspläne mit Fluchtwegen • Notausgänge • Brandbekämpfungs- und Erste-Hilfe-Einrichtungen • Sammelstellen • Legende mit standardisierten Symbolen |
| Verantwortliche | Brandschutzplaner, Architekt (nach Bauordnungsrecht erforderlich) |
| Praktische Hinweise | Sichtbar auszuhängen; wird bei Brandschutzbegehungen überprüft. |
Erläuterung
Flucht- und Rettungspläne in Sonderbauten unterliegen DIN ISO 23601, die Gestaltung, Symbolik und Lesbarkeit regelt. Facility Manager müssen Pläne regelmäßig anpassen, wenn bauliche Veränderungen vorgenommen werden.
Flucht- und Rettungspläne – Arbeitsstätten
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| Dokumenttitel | Flucht- und Rettungsplan für Arbeitsstätten |
| Zweck & Bereich | Sichert die Orientierung von Beschäftigten und Besuchern im Gefahrenfall. |
| Regelwerke | ArbStättV, ASR A1.3, DGUV-I 205-001 |
| Schlüsselelemente | • Darstellung der Fluchtwege • Position von Feuerlöschern und Alarmierungseinrichtungen • Sammelstellen • Notrufnummern • Sicherheitszeichen gemäß ASR A1.3 |
| Verantwortliche | Arbeitgeber, Architekt, Brandschutzplaner |
| Praktische Hinweise | Erforderlich bei komplexen Gebäudelayouts; regelmäßig zu aktualisieren und Teil der Arbeitsschutzunterweisungen. |
Erläuterung
Die ArbStättV verpflichtet Arbeitgeber zur Bereitstellung von Flucht- und Rettungsplänen. Facility Manager stellen sicher, dass diese Pläne in die täglichen FM-Abläufe integriert und bei Mitarbeiterschulungen verwendet werden.
Montage- und Betriebsanleitungen – Fluchtwege auf Dächern
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| Dokumenttitel | Montage- und Betriebsanleitungen für Fluchtwege auf Dächern |
| Zweck & Bereich | Herstellerhinweise für Montage, sicheren Betrieb und Wartung. |
| Regelwerke | DIN 14094-2 |
| Schlüsselelemente | • Montagezeichnungen • Materialangaben • Tragfähigkeit • Wartungsintervalle • Sicherheitshinweise |
| Verantwortliche | Hersteller |
| Praktische Hinweise | Grundlage für sachgerechte Montage und Integration in Wartungspläne. |
Erläuterung
Betriebs- und Montageanleitungen sind für den sicheren Langzeitbetrieb von Dachfluchtwegen unverzichtbar. Facility Manager müssen diese Unterlagen in Prüf- und Wartungsprozesse einbinden.